Perspektivische Brüche im Frankfurter Städel
„Ab dem 13. September zeigt das Städel Museum zwei herausragende Protagonisten der Klassischen Moderne erstmals gemeinsam in Deutschland: Henri Matisse (1869-1954) und Pierre Bonnard (1867-1947). (...) Beide setzten sich intensiv mit den gleichen künstlerischen Sujets auseinander: Interieur, Stillleben, Landschaft und besonders auch dem weiblichen Akt. Anhand von rund 120 Gemälden, Plastiken, Zeichnungen und Grafiken eröffnet die Schau einen Dialog zwischen Matisse und Bonnard und bietet damit neue Perspektiven auf die Entwicklung der europäischen Avantgarde vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges", so wird die aktuelle Ausstellung im Städel auf der Homepage des Frankfurter Museums beworben.
Die Klasse 7aG hat sich am 23. November mit ihrer Kunstlehrerin Bettina Henke auf die Spuren von Matisse und Bonnard begeben. Im Unterricht wird derzeit das perspektivische Zeichnen und Malen geübt. Interessant war für die Schülerinnen und Schüler daher vor allem der Kontrast zu den eigenen im Unterricht entstandenen Arbeiten. Denn sowohl Matisse als auch Bonnard arbeiteten mit bewussten perspektivischen Brüchen und verzerrten Blickführungen, nicht mit einer die Wirklichkeit nachahmenden Perspektive.

Nach einer interessanten, kurzweiligen Führung, in der die Museumspädagoginnen an exemplarischen Werken die Arbeitsweise der beiden Künstler verdeutlichten, durften sich die Jugendlichen in den Museumsräumen an der abstrakten Darstellung eines Raumes aus ihrem Elternhaus versuchen. Hierbei sollte bewusst die Perspektive aufgelöst und der Gestaltung der Fläche Priorität eingeräumt werden. Eine anspruchsvolle Aufgabe, die in der Schule fortgesetzt wird.

Christine Kopp-Sommerlad