5 Jahre Technikklasse - ein Erfolgsmodell

Zum Schuljahresende werden die ersten Schüler der im Schuljahr 2016/ 2017 im Realschulzweig neu eingeführten Themenklasse „Technik“ ihren Schulabschluss erlangen. Von Anfang an war diese Klasse eine gemischte Klasse, d.h. es wurden Haupt- und Realschüler*innen gemeinsam unterrichtet. Der Schwerpunkt „Technik“ kam im Fach „Arbeitslehre“ zum Tragen, wo die Kids von Anfang an viel praktisch arbeiteten.

Im 5. Schuljahr lag der Schwerpunkt im Bereich „Holz“. Aber auch die Schulküche war ein beliebter Lernort, der im 6. Schuljahr zur Produktion von Erdbeermarmelade genutzt wurde. Zur Vermarktung der Marmelade wurde dann eine „Schülerfirma“ gegründet, so dass die Schüler*innen auch Begriffe wie Werbung, Ausgaben, Einnahmen und Gewinn kennen lernten.

Am Weihnachtskonzert 2017 nahm die Klasse das erste Mal mit einem Verkaufsstand am Weihnachtsbasar teil: Sie hatten in Serienfertigung sogenannte „Glückswächter“ gebaut, die bei den Lehrer*innen, Eltern und Besuchern großen Anklang fanden.

Im 7. Schuljahr wurde die „Schülerfirma“ im Fach WPU weitergeführt. Die Inhalte für die kommenden drei Schuljahre waren so geplant, dass die Schüler*innen Erfahrungen in verschiedenen Bereichen mit viel praktischer Arbeit und machen, die ihnen bei ihrer späteren Berufswahl behilflich sein könnten.

Der Erwerb dieser Fähigkeiten fand immer seine Anwendung in der Herstellung neuer Produkte, die die Lerngruppe an ihren „Kundenstamm“, die Schulgemeinde, bei verschiedenen Veranstaltungen verkaufte. So wurden im 7. Schuljahr diverse Essige, Öle und Marmeladen hergestellt, im 8. Schuljahr aus alten Flaschen stylische Leuchtflaschen produziert und nun, im 9. Schuljahr, arbeiten sie an ihrem „Meisterstück“: Hochbeete und Kräuterregale aus Paletten.

Im Rahmen dieses Projektes lernen die Kids den Umgang mit verschiedenen Schleifmaschinen und Schleifmitteln, wie z. B. Schwingschleifer und Bandschleifer. Beim Zusammenschrauben der einzelnen Hochbeetteile entscheiden die Schüler*innen selbstständig, ob sie dazu die Bohrmaschine oder den Akkuschrauber verwenden, oder ob sie besser den „handbetriebenen“ Schraubendreher benutzen. Zur äußeren Gestaltung der ausrangierten und teilweise recht verdreckten Euro- und Einwegpaletten arbeiten sie mit Farbroller und Pinsel und lernen so einige grundlegende Dinge aus dem Malerberuf.
Zum Abschluss dieses Projektes wird noch der wirtschaftliche Teil in Angriff genommen: Es muss eine Kostenberechnung erstellt werden und eine Aufbauanleitung und ein Werbeflyer entworfen werden. Dies machen die Schüler*innen abwechselnd in kleinen Gruppen im Computerraum.

Im Laufe dieser 5 Schuljahre haben alle Schüler*innen viel Spaß beim praktischen Arbeiten und gehabt und sie waren immer sehr stolz, wenn sie wieder ein neues Produkt ihren „Stammkunden“ anbieten konnten.

Cornelia Ott-Tebbe, Klassenleitung