Menschenrechte

Menschenrechte. Wie der Begriff schon verrät, handelt es sich um die Rechte, die uns als Menschen zustehen. Wir haben Zugang zu Wasser und anderen Nahrungsmitteln. Natürlich haben wir das. Schließlich müssen wir ja irgendwie leben können, das ist doch selbstverständlich. Nein, ist es nicht. Denn auch Punkte wie Nahrung, Gesundheit, das Leben an sich, sind Menschenrechte. Allen Menschen sollten diese Rechte zustehen. Aber genau das ist ja das Problem.

Was ist mit den Leuten, die jeden Tag um Nahrung kämpfen müssen? Was ist mit den Kindern, die, statt zur Schule zu gehen, jeden Tag hart arbeiten müssen, um sich und ihre Familien am Leben zu erhalten? Und was ist mit den Männern, die ihre Familie zurücklassen müssen, um in den Krieg zu ziehen, den Frauen, die nach so vielen Jahren immer noch nicht ernst genommen werden (sei eine gute Ehefrau, lach doch mal, ich weiß du willst es, sie können nichts dafür, das sind halt Männer, benimm dich, zieh das nicht an, gehorche deinem Ehemann)? Muss ich wirklich noch mehr Beispiele nennen?! Was ist mit den Familien, die jeden Abend dafür beten, dass es morgen nicht ihr Haus wird, das in Flammen aufgeht, dass es bitte nicht ihre Kinder sind, die verhungern müssen. Was ist mit diesen Leuten? Sind das keine Menschen? Haben sie nicht genauso viel Recht auf all das, was wir haben?

Und dann sitzen wir bei uns zu Hause am Esstisch, essen Abendessen, alle sind da, keiner schwebt in Lebensgefahr. Man bringt uns bei, für alles dankbar zu sein. Und natürlich sollten wir dies auch sein. Unsere Vorfahren mussten so viel dafür kämpfen, dass wir jetzt so leben können. Wir sollten ihre Opfer zu ehren wissen.

Nelson Mandela hat uns gezeigt, dass man für Kämpfe nicht immer Gewalt braucht. Genauso Mahatma Gandhi. Als Frauen können wir auch Eleanor Rooselvelt danken und so vielen anderen Menschen, die alles dafür gegeben haben, um die Welt ein Stück besser zu machen. Für die Demokratie gab es die Französische Revolution. Und so viele weitere Kriege wurden geführt, nur damit wir, als Menschen, als Bürger, Rechte und eine Stimme bekommen. Natürlich waren diese Kriege auch grausam, aber irgendwas musste ja getan werden.
Wir sind also dankbar für alles, was uns gegeben wurde. Das heißt aber nicht, dass wir uns zufriedengeben sollten. Die Menschen vor uns haben an uns gedacht! Und wir sollten an die Menschen nach uns denken! Egal, was wir machen werden, es wird immer weitergehen. Alle Rechte werden uns nie erfüllt werden können. Aber genau das ist das, was unser Ziel ist oder zumindest sein sollte!

Wir haben das Recht auf Leben, also müssen wir den Klimawandel stoppen, denn wie soll man ohne Lebensraum leben können? Wie haben das Recht auf Würde, auf sowohl körperliche als auch seelische Unversehrtheit. Also macht was gegen Mobbing, fangt an Sexualdelikte ernster zu nehmen, arbeitet am Bildungssystem! Ja, wir haben ein Recht auf Bildung, und dies wird uns hier in Deutschland auch erfüllt, aber nur die Bildung reicht nicht.

Wie viele Schüler/innen leiden nochmal unter Depressionen? Wenn man sich nur die Prozentzahlen anschaut, dann mag es einem nicht so viel vorkommen. Aber das ist es. Und es ist nicht nur das. Was ist mit dem Leistungsdruck? Ist das alles wirklich nicht schädlich für unsere Psyche? Was ist mit Gleichberechtigung in der Schule? Fragt mal die Schüler/innen, ob es Lieblingsschüler/innen gibt. Also ich kann von mir aussagen: definitiv, bei manchen mehr, bei manchen weniger, aber bei den meisten Lehrkräften sind bestimmte Schüler/innen ganz weit vorne. Und ist mit unserem Recht, unsere Meinung frei zu äußern? In manchen Ländern wirst du dafür gefoltert oder hingerichtet. Aber wir als Schüler/innen in einem freien Land: Können wir unsere Meinung immer frei äußern? Heißt es in den meisten Fällen nicht: entweder du hältst jetzt einfach den Mund oder du hast Bedenken, deine Lehrer/innen könnten was an deiner Note machen. So schränkt man uns doch auch ein.

Natürlich widerfahren uns nicht all die grausamen Sachen. wie zum Beispiel den ganzen Kindern, die genau in diesem Moment von Bomben zerrissen werden. Oder aber auch den Familienmitgliedern, die Teile ihrer Familie verlieren. Natürlich geht es uns gut. Aber heißt das gleich, dass wir unsere Probleme nicht ansprechen dürfen? Kommen dann gleich die Leute und erzählen dir, was sie gestern in den Nachrichten gesehen haben? ,,Hast du schon von dem Israelisch-Palästinensischen Konflikt gehört? Echt schlimm, was da gerade passiert.“ Ja guten Morgen, auch schon gemerkt, dass Kriege und Terrorgruppen existieren?! Herzlichen Glückwunsch! Dann schlägst du dich am Ende noch schön auf eine Seite und diskutierst mit deinen Freunden darüber. Denn genau dieser Fehler wird immer wieder gemacht. Es geht nicht um die Länder, um die Gruppen, es geht um die Taten!

Und wenn kein anderer es für nötig hält, was zu tun, dann müssen wir es machen. Wir dürfen nicht aufhören zu kämpfen. Und irgendwann, hoffentlich, verstehen auch die da oben: Menschenrechte sind die Rechte, die jedem Menschen zustehen. Und egal woher wir kommen, wie viel Geld wir haben, wie wir aussehen, an was wir glauben, welches Geschlecht oder Alter wir haben, wir sind alles Menschen. Und für Menschen gelten die Menschenrechte.

Alketa Kadriu, 8bG